Bürgerinitiative "An der Hand"

Vielen Dank für die großartige Unterstützung! Dem Parlament konnten insgesamt 22.239 Unterschriften übergeben werden. Damit ist "An der Hand" eine der erfolgreichsten parlamentarischen Bürgerinitiativen in Österreich!

Das Parlament hat sich einstimmig für die Umsetzung der ersten drei Forderungen der Bürgerinitiative ausgesprochen: für eine flächendeckende und angemessene Hospiz- und Palliativversorgung, die weitere Erforschung und Entwicklung der Palliativmedizin, die Sicherstellung der Finanzierung und Machbarkeit der häuslichen Pflege. Nun liegt der Auftrag bei der Regierung: Wir hoffen auf eine rasche Umsetzung dieser wichtigen Inhalte!

Unsere Forderung einer Verankerung des Verbots der aktiven Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen) in der Verfassung konnte im Parlament zwar die Unterstützung des ÖVP-Klubs, aber keine Mehrheit finden. Es ist allerdings auch ein Erfolg, dass die guten österreichischen Schutzbestimmungen so wie sie sind beibehalten werden. Das ist in Europa heute keine Selbstverständlichkeit. 

Wir danken herzlichst für Ihre großartige Unterstützung!


an der hand

 

Lesen Sie interessante Textstellen

 
Die Gruppe praktizierender AnästhesistInnen, Intensiv- und PalliativmedizinerInnen, spricht sich unmissverständlich gegen eine Lockerung der derzeit gültigen Gesetze bezüglich aktiver Sterbehilfe aus. Stellungnahme der ÖGARI-Ethik zur Sterbehilfe, 2014. Details hier... 
 
"Die Zahl der Euthanasiefälle in Belgien im Jahr 2013 stieg um 26,8% gegenüber dem Vorjahr. Fünf Menschen starben jeden Tag an Euthanasie. Es gab insgesamt 1.816 Fälle, im Vergleich zu 1.432 im Vorjahr. Diese Zahlen umfassen jedoch nur diejenigen Fälle, die dem Überwachungsausschuss der Regierung übermittelt wurden. Eine nicht unerhebliche Anzahl  - niemand weiß, wie viele – wird offiziell nicht gemeldet. 
Von den 1.816 Fällen waren 51,7% männlich und 48,3% weiblich. Davon waren 80% Niederländischsprachige, auch wenn sie 60% der Bevölkerung repräsentieren. Die Altersverteilung lag bei: über 90 Jährige (7%); 70-90 Jährige (53,5%); 60-70 Jährige (21%), und unter 60 Jährige (15%)."


 
„Muss es nicht misstrauisch machen, wenn in einer Zeit der Zunahme des Anteils alter Men­schen, kleiner werdender Familien und knapperer Ressourcen im Gesundheitswesen der selbst be­stimmte Tod zum Thema gemacht wird? Wie autonom ist der Mensch am Ende des Lebens?"

Autor: Christian Spaemann, in Imago Hominis, Heft 17, B.2 
 


„Euthanasie kann nur erlaubt sein, wenn der Selbstmord erlaubt ist. Wenn aber Selbstmord erlaubt ist, dann ist alles erlaubt." (Philosoph Anselm Müller). Wer – wie ein Selbstmörder – der Ansicht sei, dass das Leben angesichts des Leidens keine Würde mehr besitze, werde früher oder später jeglichen Mord rechtfertigen können. ...

Autor: Wiener Zeitung (Stefan Beig), 2007
http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wissen/
mensch/102857_Euthanasie-Zum-Umgang-mit-Kranken-und-Leidenden.html




„Aber ist es nicht erstaunlich, dass in der aktuellen Sterbediskussion, es gerade Menschen mit Behinderungen sind, die aufschreien und sagen: Wir wollen keine Sterbehilfe. Wir wollen Chancengleichheit und mehr Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben?!"

Franz Huainigg, Autor und ÖVP-Politiker, beim Caritas-Hospitztag am 5.5.2014



„Durch eine Legalisierung würde aktive Sterbehilfe zu einem Normenbild werden und dadurch über kurz oder lang den sozialen Druck auf jene erhöhen, die eigentlich am Leben bleiben möchten."

Sozialmediziner Wolfgang Freidl, Kurier, am 1.11.2013
http://kurier.at/lebensart/gesundheit/sterbehilfe-aus-naechstenliebe-toeten/33.563.636



„Diese 'Kultur des Lebens' erfordert Aufmerksamkeit,?Behutsamkeit und Sensibilität gerade am Anfang und am Ende?menschlichen Lebens, wo das Leben in besonderer Weise gefährdet, ja?'zerbrechlich' ist, wo die Gefahr droht, dass der Mensch ganz über?den Menschen verfügt. Ich bin überzeugt: Das Leben des Menschen ist?mehr als eine beliebige biologische Tatsache unter anderen. Das aber?spricht etwa gegen jede Praxis, die das Tor öffnet für die?biologische Selektion von Menschen".

Franz-Joseph Huainigg, Autor und ÖVP – Politiker, am 13.3.2014
http://www.ots.at/presseaussendung/
OTS_20140313_OTS0166/huainigg-kardinal-koenigs-lebensbekenntnis-praegt-die-politik-weit
-ueber-seinen-tod-hinaus




„Warum verlangen denn Menschen, dass man ihrem Leben ein Ende setzen möge?", fragt der Experte. Nicht etwa, weil sie an unerträglichen Schmerzen zu leiden hätten. Die könnten mit den heutigen Möglichkeiten der Schmerztherapie in den allermeisten Fällen gut in den Griff bekommen werden. Vielmehr sei es die Vereinsamung der Menschen und das Gefühl, den Angehörigen und der Umwelt nur noch Last zu sein, aber auch das Gefühl, dass man sich von ihnen ein sozialverträgliches Sterben erwarte – das lasse alte und kranke Menschen nach Sterbehilfe verlangen. „Wie die bisherigen Erfahrungen in den Niederlande gezeigt haben, wird durch die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet."

Univ. Prof. Johannes Huber, 2007 Vorsitzender Bioethik-Kommission, Ärztezeitung,  10.4.2007
http://www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-2007/oeaez-7-10042007/sterbehilfe.html

 
 
 Wachkomapatienten: „Wir gehen in die Öffentlichkeit. Aber nicht, um unsere Bewohner vorzuführen. Sondern, um sie am normalen Leben teilhaben zu lassen" (Prim. Johann Donis, Leiter der Abteilung „Apalliker Care Unit" im Geriatriezentrum Am Wienerwald). Nur durch dieses bewusste Herausgreifen – wie es auch die Festwochenproduktion darstellt – könne man Wachkomapatienten  aus ihrer Isolation holen.  „Sie sind ganz wunderbar und einzigartig. Wir dürfen den Menschen hinter diesem derzeitigen Erscheinungsbild nicht vergessen." Sich auf sie einzulassen, bringe einen „ganz schnell zum Wesentlichen des Menschseins." Denn: Wachkomapatienten lügen nicht."


„....Wie soll man heute der Zukunftsgeneration, die selber um ihre Existenzberechtigung kämpft, weil sie nur kostet, erklären, dass es eine Gesellschaft reicher macht, Platz zu haben für das nicht Normale, für das Welke, für das Sterben; es gehört einfach dazu, das ist ja, als würde man eine Jahreszeit wegkürzen, als würde man den Herbst abschaffen. Natürlich ist das ein unlauterer Vergleich: Denn in der Regel ist ein Lebensende im Altersheim, wo es nach Urin und süßlich-derbem Moder riecht, etwas zutiefst Deprimierendes. Und dasselbe gilt für den Alltag von Schwerstbehinderten.
Aber wenn dieser der Menschlichkeit enthobene Pragmatismus zum Cantus firmus der politischen Kompetenz wird, dann wird es so sein, dass man sich rechtfertigen muss, wenn man ein behindertes Kind zur Welt bringt oder einen debilen alten Menschen pflegt, dann ist das plötzlich „Privatvergnügen", wie ein „Hobby".

Tobias Moretti, auf einer Konferenz im Nazi-Euthanasiezentrum in Hartheim, 21.04.2007 
 
 
 „....Basierend auf eigener Beobachtung vieler Hunderter sterbender Menschen auf einer Palliativstation erweist sich die Sorge, dass wir Menschen jemanden brauchen könnten, der uns hilft, in gewissen Situationen unser Leben zu beenden, erstaunlicherweise als unbegründet: Wir wollen offensichtlich auch dann weiterleben, wenn für Außenstehende unsere Lebensumstände unerträglich erscheinen..."
Prof. Dr. Herbert Watzke, in Springermedizin, am 23.1.2014
 

 „Der Ruf nach Sterbehilfe braucht eine überzeugende Antwort: eine Würde wahrende Pflege und eine Medizin, die begleitet, wo Heilen nicht mehr möglich ist. Beides muss schon Jahre vor dem eigentlichen Sterben beginnen," Eugen Brysch, Vorsitzender des Patientenschutzverbandes in Deutschland

Eugen Brysch, dt. Ärztezeitung vom 2.5.2014

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Wir nehmen Stellung

Dr. Andreas Khol - Obmann Seniorenbund

"Wer gegen die Verankerung des Verbots der Tötung auf Verlangen in der Verfassung ist, ist gegen den derzeitigen Status quo. Die Argumentation mit Härtefällen soll nur das Tor öffnen. Von der Ausnahme kann man nicht auf die Regel schließen." ...

Kardinal Christoph Schönborn

"In allen Ländern, in denen Eu­thanasie erlaubt ist, sehen wir, dass immer mehr Schran­ken fallen. Der Tod durch den Arzt ersetzt immer öfter die Thera­pie. In Öster­reich können wir einen humaner­en Weg gehen - indem wir unsere guten Ge­setze absichern und indem wir sicher­stellen, dass Men­schen in aussichtslosen Situation­en nicht die Gift­spritze, sondern Zuwen­dung, Lin­derung und Pflege zuteil wird. Ich freue mich, dass sich enga­gierte Men­schen mit einer par­lamen­tarischen Bür­ger­initia­tive für dieses Ziel einsetzen."

F.-J. Huainigg, ÖVP-Behindertensprecher

"Wir leben in der „Licht ins Dunkel"-Gesellschaft. Behinderte Menschen sind Opfer, Leidende und Sterbende. Es kommen immer weniger behinderte Kinder zur Welt, da das als das schlimmste aller Schicksale dargestellt wird." ...
mehr...

Susanne Kummer, Ethikerin, Wien

"Töten als ärztliche Dienstleistung ist keine Option. Unsere Kultur lebt davon, dass wir auch an den Grenzen des Lebens zueinanderstehen. Wir schulden unseren Kindern, Kranken und Alten eine Kultur des Beistands und Lebenshilfe - bis zuletzt."

Dr. Gudrun Kugler, Erstunterzeichnerin

"Zivilisation heißt auch, die Würde eines kranken, unproduktiven, sterbenden Menschen zu schützen, auch wenn es etwas kostet. In unserer Gesellschaft muss Platz sein für das Welke!"

Ing. Norbert Hofer, 3.Nationalratspräs.

„Die FPÖ spricht sich klar gegen die aktive Sterbehilfe aus. Die Würde des Menschen ist für uns unantastbar. Die sogenannte aktive Sterbehilfe ist keine Errungenschaft einer humanistischen Gesellschaft sondern das glatte Gegenteil. Die Palliativmedizin ist weit entwickelt und es ist gut, wenn sie künftig einen höheren Stellenwert erhält.“

Prim. Dr. Rudolf Likar, Palliativmedizin

"In der tatsächlich erkrankten Situation muss es niemals zu aktiver Sterbehilfe kommen, da ein Mensch durch palliative Unterstützung würdig leben kann bis zum Schluss."
mehr...

Gen.sekretär NAbg. Dr. Marcus Franz (TS)

„Als Arzt halte ich die österreichischen Gesetze im Hinblick auf die Versorgung von Todkranken für ideal. Die passive indirekte Sterbehilfe, so wie sie bei uns gelebt wird, scheint mir die europaweit beste Lösung und sollte beispielgebend für die anderen Länder sein. Wenn wir diese Realität in der Verfassung verankern – umso besser!“