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"Die Zahl der Euthanasiefälle in Belgien im Jahr 2013 stieg um 26,8% gegenüber dem Vorjahr. Fünf Menschen starben jeden Tag an Euthanasie. Es gab insgesamt 1.816 Fälle, im Vergleich zu 1.432 im Vorjahr. Diese Zahlen umfassen jedoch nur diejenigen Fälle, die dem Überwachungsausschuss der Regierung übermittelt wurden. Eine nicht unerhebliche Anzahl - niemand weiß, wie viele – wird offiziell nicht gemeldet.
Von den 1.816 Fällen waren 51,7% männlich und 48,3% weiblich. Davon waren 80% Niederländischsprachige, auch wenn sie 60% der Bevölkerung repräsentieren. Die Altersverteilung lag bei: über 90 Jährige (7%); 70-90 Jährige (53,5%); 60-70 Jährige (21%), und unter 60 Jährige (15%)."
„Muss es nicht misstrauisch machen, wenn in einer Zeit der Zunahme des Anteils alter Menschen, kleiner werdender Familien und knapperer Ressourcen im Gesundheitswesen der selbst bestimmte Tod zum Thema gemacht wird? Wie autonom ist der Mensch am Ende des Lebens?"
Autor: Christian Spaemann, in Imago Hominis, Heft 17, B.2
„Euthanasie kann nur erlaubt sein, wenn der Selbstmord erlaubt ist. Wenn aber Selbstmord erlaubt ist, dann ist alles erlaubt." (Philosoph Anselm Müller). Wer – wie ein Selbstmörder – der Ansicht sei, dass das Leben angesichts des Leidens keine Würde mehr besitze, werde früher oder später jeglichen Mord rechtfertigen können. ...
Autor: Wiener Zeitung (Stefan Beig), 2007
http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wissen/
mensch/102857_Euthanasie-Zum-Umgang-mit-Kranken-und-Leidenden.html „Aber ist es nicht erstaunlich, dass in der aktuellen Sterbediskussion, es gerade Menschen mit Behinderungen sind, die aufschreien und sagen: Wir wollen keine Sterbehilfe. Wir wollen Chancengleichheit und mehr Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben?!"
Franz Huainigg, Autor und ÖVP-Politiker, beim Caritas-Hospitztag am 5.5.2014
„Durch eine Legalisierung würde aktive Sterbehilfe zu einem Normenbild werden und dadurch über kurz oder lang den sozialen Druck auf jene erhöhen, die eigentlich am Leben bleiben möchten."
Sozialmediziner Wolfgang Freidl, Kurier, am 1.11.2013
http://kurier.at/lebensart/gesundheit/sterbehilfe-aus-naechstenliebe-toeten/33.563.636 „Diese 'Kultur des Lebens' erfordert Aufmerksamkeit,?Behutsamkeit und Sensibilität gerade am Anfang und am Ende?menschlichen Lebens, wo das Leben in besonderer Weise gefährdet, ja?'zerbrechlich' ist, wo die Gefahr droht, dass der Mensch ganz über?den Menschen verfügt. Ich bin überzeugt: Das Leben des Menschen ist?mehr als eine beliebige biologische Tatsache unter anderen. Das aber?spricht etwa gegen jede Praxis, die das Tor öffnet für die?biologische Selektion von Menschen".
Franz-Joseph Huainigg, Autor und ÖVP – Politiker, am 13.3.2014
http://www.ots.at/presseaussendung/
OTS_20140313_OTS0166/huainigg-kardinal-koenigs-lebensbekenntnis-praegt-die-politik-weit
-ueber-seinen-tod-hinaus „Warum verlangen denn Menschen, dass man ihrem Leben ein Ende setzen möge?", fragt der Experte. Nicht etwa, weil sie an unerträglichen Schmerzen zu leiden hätten. Die könnten mit den heutigen Möglichkeiten der Schmerztherapie in den allermeisten Fällen gut in den Griff bekommen werden. Vielmehr sei es die Vereinsamung der Menschen und das Gefühl, den Angehörigen und der Umwelt nur noch Last zu sein, aber auch das Gefühl, dass man sich von ihnen ein sozialverträgliches Sterben erwarte – das lasse alte und kranke Menschen nach Sterbehilfe verlangen. „Wie die bisherigen Erfahrungen in den Niederlande gezeigt haben, wird durch die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet."
Univ. Prof. Johannes Huber, 2007 Vorsitzender Bioethik-Kommission, Ärztezeitung, 10.4.2007
http://www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-2007/oeaez-7-10042007/sterbehilfe.html
Wachkomapatienten: „Wir gehen in die Öffentlichkeit. Aber nicht, um unsere Bewohner vorzuführen. Sondern, um sie am normalen Leben teilhaben zu lassen" (Prim. Johann Donis, Leiter der Abteilung „Apalliker Care Unit" im Geriatriezentrum Am Wienerwald). Nur durch dieses bewusste Herausgreifen – wie es auch die Festwochenproduktion darstellt – könne man Wachkomapatienten aus ihrer Isolation holen. „Sie sind ganz wunderbar und einzigartig. Wir dürfen den Menschen hinter diesem derzeitigen Erscheinungsbild nicht vergessen." Sich auf sie einzulassen, bringe einen „ganz schnell zum Wesentlichen des Menschseins." Denn: Wachkomapatienten lügen nicht."
„....Wie soll man heute der Zukunftsgeneration, die selber um ihre Existenzberechtigung kämpft, weil sie nur kostet, erklären, dass es eine Gesellschaft reicher macht, Platz zu haben für das nicht Normale, für das Welke, für das Sterben; es gehört einfach dazu, das ist ja, als würde man eine Jahreszeit wegkürzen, als würde man den Herbst abschaffen. Natürlich ist das ein unlauterer Vergleich: Denn in der Regel ist ein Lebensende im Altersheim, wo es nach Urin und süßlich-derbem Moder riecht, etwas zutiefst Deprimierendes. Und dasselbe gilt für den Alltag von Schwerstbehinderten.
Aber wenn dieser der Menschlichkeit enthobene Pragmatismus zum Cantus firmus der politischen Kompetenz wird, dann wird es so sein, dass man sich rechtfertigen muss, wenn man ein behindertes Kind zur Welt bringt oder einen debilen alten Menschen pflegt, dann ist das plötzlich „Privatvergnügen", wie ein „Hobby".
Tobias Moretti, auf einer Konferenz im Nazi-Euthanasiezentrum in Hartheim, 21.04.2007
„....Basierend auf eigener Beobachtung vieler Hunderter sterbender Menschen auf einer Palliativstation erweist sich die Sorge, dass wir Menschen jemanden brauchen könnten, der uns hilft, in gewissen Situationen unser Leben zu beenden, erstaunlicherweise als unbegründet: Wir wollen offensichtlich auch dann weiterleben, wenn für Außenstehende unsere Lebensumstände unerträglich erscheinen..."
Prof. Dr. Herbert Watzke, in Springermedizin, am 23.1.2014
„Der Ruf nach Sterbehilfe braucht eine überzeugende Antwort: eine Würde wahrende Pflege und eine Medizin, die begleitet, wo Heilen nicht mehr möglich ist. Beides muss schon Jahre vor dem eigentlichen Sterben beginnen," Eugen Brysch, Vorsitzender des Patientenschutzverbandes in Deutschland
Eugen Brysch, dt. Ärztezeitung vom 2.5.2014